Relativ gut. Was uns 2017 bewegt.

Relativ gut! Was uns bewegt.

Die Grundpanik und Verunsicherung

Das Jahr schreitet voran. Immobilienmarktanalysen erscheinen und Trump ist neuer Präsident der USA. Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland werfen ihre Schatten voraus. Der G-20 Gipfel kommt nach Hamburg. Die Handelskammer wurde von Populisten erobert und 350 Jahre Tradition stehen auf dem Spiel. Was den Immobilienmarkt betrifft, übertrumpfen sich inzwischen Politiker mit Aktionismus und weiteren regulatorischen Eingriffsvorschlägen in den Mietmarkt sowie die Kreditvergabe. Hauptsache, die allgemein gefühlte „Grundpanik“ wird medial ausgenutzt und der Eindruck erweckt, man würde gegen „Gefahren“ vorgehen.

Uns geht es gut!

Aber stimmt das alles wirklich so? Warum passieren all diese Dinge, die uns in den letzten Monaten unsicher machen? Gibt es dafür einen Grund? Wahrscheinlich geht es uns einfach zu gut. Die Arbeitslosigkeit ist im Prinzip nicht mehr existent. Fachkräfte in der Immobilienwirtschaft gibt es so gut wie keine mehr am Arbeitsmarkt. Alle Wirtschaftsindikatoren stehen auf grün. Die Investitionsbereitschaft ist hoch. Unsere Produkte verkaufen sich – auch durch den günstigen Stand des Euro zum Dollar (Danke „Trumpeltier“)- in aller Welt sehr gut. Das Lohnniveau steigt und noch nie war, trotz der steigenden Preise, Wohneigentum im Verhältnis zu den Mieten und Zinsen so erschwinglich wie heute.

Aktivismus, Blasen und unnütze Ängste

Zu den wirtschaftlichen Themen gibt es sicher profundere Analysten als mich. Und zur politischen Frage kann man nur eine Haltung haben. Für mich ist jedenfalls klar, dass Protektionismus und Kleinstaaterei sowie Einschränkungen der Gewerbefreiheit und des freien Marktes nicht die langfristig geeigneten Mittel sind, um die anstehenden Herausforderungen zu lösen. Das zeigen alle Beispiele der Vergangenheit. Dies ging immer schief. Sei es das nicht vereinte Europa, die Planwirtschaft oder das Zunfttum. Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit sind und bleiben die wesentlichen Fundamente für ein friedliches, erfolgreiches Miteinander. Korrekturen sind sicher notwendig, aber sie sollten behutsam und langsam vorgenommen werden. Das, was derzeit passiert, ist da nicht hilfreich.

Der Immobilienmarkt zeigt an einigen Stellen deutliche Überhitzungserscheinungen. Ausgelöst von der oben beschriebenen „Grundpanik“ und getrieben von einer „Enteignungs-Finanzpolitik“ der EZB. Aber das ist letztlich normal in einem funktionierenden Markt. Das Märchen des Betongoldes ist noch zu verhaftet in den Köpfen. Dies liegt schlicht daran, dass die Deutschen keinen transparenten Immobilienmarkt haben. Würden die Marktdaten der Makler ohne Rücksicht auf den Datenschutz (Tschüss, heilige Kuh…) veröffentlicht werden und dazu die Daten der Gutachterausschüsse wie in einer Börse angezeigt werden, würde man sehr schnell feststellen, dass Immobilienpreise -genau wie Gold- starken Schwankungen unterliegen. Wir merken es nur nicht, weil wir aufgrund unserer Art zu finanzieren, wie die erfolgreichsten Aktienhändler eben, einfach sehr lange Anlagezeiträume haben. Deswegen wird es auch keinen Crash geben, wenn der Immobilienmarkt dreht. Es wird sicher schwer werden den Preis für die Immobilie zu bekommen, den man in überhitzten Märkten bezahlt hat. Ja, 25-30% Wertabschlag sind in Teilbereichen sicher realistisch. ABER: Müssen Sie denn überhaupt verkaufen? Wenn Sie sich heute ein günstiges Darlehen beschaffen und das verfügbare Einkommen mindestens gleich bleibt, haben Sie dann überhaupt ein Problem? Nein. Sie sitzen es aus. Im Zweifel versuchen Sie die Immobilie halt zu vermieten. Das muss nicht besser sein, lindert aber die „Schmerzen“. Bedeutet das jetzt „weiter so“? Nein, sicher auch nicht. Aber es hilft vielleicht zu relativieren.

Relativieren ist die Antwort!

Relativieren ist wahrscheinlich die Antwort auf fast alle oben aufgeworfenen Fragen. Es fehlt der heutigen Bevölkerung die Fähigkeit zu relativieren bzw. ist diese deutlich reduziert. Dies liegt sicher an den Erfahrungen von 70 Jahren Frieden und Wohlstand in Europa. Inzwischen ist die Dritte oder vierte Nachkriegsgeneration auf der Entscheidungsebene angekommen. Aufgewachsen mit liberalen Ideen, Blumen und Waldorf-Kindergärten im sichersten Land der Welt, beschützt von Helikoptereltern. Sobald es ein vermeintliches Problem gibt, wird es über Facebook, Twitter, Whats-App und letztlich die Medien verbreitet. Ad-hoc-Umfragen informieren uns über Verunsicherung und Nöte. Und schon wird wieder der politische Reflex losgetreten. Die nächste Gesetzesflut überrollt die Bürger. Dass das vielleicht nicht sinnvoll ist und das weniger vielleicht mehr wäre, wird dabei übersehen. Es fehlt den neuen Entscheidern einfach das Wissen um die Vergangenheit oder sie sind zu „verkopft“. Der Vergleich mit viel schlimmeren Zeiten oder das Erkennen ganz einfacher Zusammenhängen, die nur künstlich aufgeblasen wurden fehlt bzw. gelingt nicht. Verunsicherung resultiert aus dem Nichtverstehen vermeintlich komplexer Zusammenhänge. Ich denke, manchmal brauchen wir nicht mehr Aufklärung, sondern einfach ein „zurück zu den Wurzeln“, auf den Kern konzentrieren. Ein Beispiel aus meiner Praxis:

Früher hatte ein Kreditvertrag 2-3 Seiten. Da stand drin: „Sie schulden der Bank viel Geld und müssen dafür jeden Monat einen bestimmten Betrag bezahlen. Tun Sie dies nicht, wird Ihr Haus versteigert und Sie gehen in die Insolvenz.“ Ganz einfach. Und daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Nur warum soll es jetzt sicherer sein 200 Seiten zu lesen und circa 10 Unterschriften zu leisten? Weil Niemand mehr schuld sein will! Aber schuld sein, heißt Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung übernehmen, heißt Dinge bewusst zu tun und über die Folgen zu reflektieren. Reflektieren heißt relativieren. Darum geht es. Wahrscheinlich würden sich weniger Menschen verschulden, wenn es in jeder Werbung für Kredite hieße: „Achtung, dieses Produkt kann Insolvenz verursachen!“ Vielleicht noch mit dem dramatischen Bild einer Zwangsräumung? Sicher übertrieben, aber eben das meine ich mit „weniger ist mehr“.

In diesem Sinne werde ich versuchen, beim Relativieren zu helfen und weiter den Markt für Sie beobachten. Auch werde ich in den kommenden Monaten für die Cash die Parteiprogramme im Hinblick auf den Immobilienmarkt analysieren, damit Sie Ihr Kreuz reflektiert und relativiert machen können und nicht nach den lauten, bunten Bildern entscheiden müssen.

Verunsicherung überwinden und Beratung nutzen

Ich hoffe, dass meine Beratungstätigkeit für Immobilien weiter in Anspruch genommen wird und ich im derzeit schwierigen Markt Immobilieneigentümern und solchen, die es werden wollen, helfen kann sachgerechte Entscheidungen zu treffen. Nach wie vor gilt: Bauch aus – Kopf an! Nutzen Sie unsere Honorar-Beratung. Einseitig und nur für Sie persönlich, abgestimmt auf Ihre Bedürfnisse. Hier warten über 100 Jahre Erfahrung mit Immobilien in Hamburg auf Sie, die Sie kaufen können.

Ihr

Oliver Moll

PS: Übrigens, die Cash hat einen umfassendes Interview mit mehreren profunden Akteuren des deutschen Immobilienmarktes geführt. Was diese und ich zum Markt zu sagen haben, lesen Sie hier.