Dienstag, 22.09.2015 | Wirtschaftswoche: Mietpreisbremse wirkungslos

Mietpreisbremse wirkungslos – Die Preisspirale am Wohnungsmarkt bleibt ungebremst

So titelt die Wirtschaftswoche in einem Artikel von Martin Gerth.

Statt sie zu lösen, schafft die Mietpreisbremse Probleme auf dem Wohnungsmarkt – und heizt sie zum Teil sogar an. Die Mieten steigen vielerorts trotzdem und Mieter und Vermieter streiten häufiger ist sein Fazit.

Im Artikel wird umfassend beleuchtet warum die Mietpreisbremse nicht funktioniert und wieso sie wirkungslos bleibt. Darüber hinaus schafft sie keinen neuen Wohnraum. Auch hat die Mietpreisbremse durchaus ungewünschte soziale Folgen, da Grenzeinkommen bei der Vergabe von Wohnungen nach wie vor nicht berücksichtigt werden. Sie führt vielmehr dazu, dass sich Mieter mit hohem Einkommen mehrere Wohnungen leisten können. Anstatt also Umzugsketten durch Zusammenzüge von Paaren zu generieren, wird die Fluktuation verlangsamt. Dies führt eben auch dazu, dass weniger Wohnraum zur Verfügung steht.

Für viele Vermieter sind umfassende Modernisierungen die einzige Option, um eine attraktive Rendite zu erzielen. „Wegen der Mietpreisbremse wird die Mietrendite in stark gefragten Stadtteilen um etwa ein Drittel sinken“, wird Oliver Moll, Geschäftsführer von Moll & Moll Zinshaus in Hamburg zitiert.

Viele Fehlanreize im Gesetz sorgen für Umgehungen und Lücken. Sie fördern gar gesetzwidriges Verhalten. Darüber hinaus ist die Mietpreisbremse wirkungslos, weil eben kein neuer Wohnraum geschaffen wird.

Vermieter laufen erhebliche Gefahr

Dadurch, dass die Regelungen, zur Frage was eine „umfassende Modernisierung“ eigentlich ist, so unklar sind und der Laie in der Regel nicht berechnen kann wie viel denn 1/3 der vergleichbaren Herstellungskosten eines Neubaus eigentlich sind, droht aber auch den gesetzestreuen Vermietern erhebliche Gefahr. Verschätzen diese sich und treffen falsche Annahmen besteht das Risiko, dass das Investment bei einer qualifizierten Rüge des Mieters verloren geht.

Vermieter, denen Geld fürs teure Sanieren fehlt, werden dagegen ins andere Extrem wechseln und selbst bei der Instandhaltung sparen. „Moderat zu sanieren lohnt sich wegen der gedeckelten Mieten nicht“, sagt Immobilienmanager Moll im Artikel. Folge: Zwar wachsen die Mieten langsamer – aber die Wohnqualität sinkt, weil die Mietshäuser schlechter in Schuss sind.

Den gesamten Beitrag von Martin Gerth finden Sie hier.