Mietpreisbremse
Verkaufen?
Am besten jetzt!
Seit 1.7.2015 gilt die Mietpreisbremse auch in Hamburg. Künftig darf dann die Miete bei neuen Verträgen nur noch höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Damit werden die aktuellen Mieten praktisch eingefroren. Einer der Gründe, warum wir Branchenvertreter seit Monaten Sturm laufen.
Die Mietervertreter machen jedoch das Unmögliche möglich und erfinden ein Portal, dass in Hamburg Vergleichsmieten ermitteln kann. Davon träumen Sachverständige seit Jahrzehnten. Die Mieter freut es, können sie doch einfach „nachrechnen“. Dass das Egebnis schlicht falsch ist, braucht man ja nicht zu erklären. So wird Streit geschürt und der Mieterverein generiert neue Mitglieder. Hier heiligt der Zweck die Mittel.
Grundeigentümer haben eine andere Herausforderung: Der Wert einer Immobilie zur Kapitalanlage bestimmt sich vor allem aus der erzielbaren Miete und deren Steigerungspotenzial. Mit der Mietpreisbremse wird beides gedeckelt. Im Moment sind Mieten und Kaufpreisfaktoren in Hamburg auf dem höchsten Stand. Ein guter Zeitpunkt also für den Verkauf, denn die Anzeichen, dass sie noch steigen, gehen gegen Null.
Was allerdings steigen wird, sind Arbeitsaufwand und Vermietungskosten: Denn nach dem Bestellerprinzip dürfen Makler für die Vermittlung von Mietwohnungen nur noch vom Vermieter eine Provision fordern. Auch das schmälert die Rendite.
Und warum verkaufen sie dann nicht? Ganz einfach: Die meisten wissen nicht, wohin mit dem Erlös. Dabei wird übersehen, dass der richtige Zeitpunkt zum Aussteigen nie mit dem besten Zeitpunkt zum Einsteigen übereinstimmt.
Oliver Moll