Cash Interview
Fakt ist: In Hamburg ist das Angebot kleiner als die Nachfrage. Immobilien gelten als guter Schutz vor Inflation und Vermögensverlust, sie sind darum begehrt und entsprechend teuer. Das 20-fache der Jahresnettomiete ist nun die Regel, auch für weniger gute Objekte. Warum Anleger das akzeptieren? Es gibt kaum attraktive Alternativen. In anderen deutschen Metropolen wie Stuttgart, Frankfurt oder München sind die Preise schon lange ähnlich hoch. Und die Nettorendite für Immobilien in Hamburg liegt derzeit bei 3,8 Prozent – der Bundesschatzbrief bringt nur 1,8 Prozent. Das macht vielen Anlegern die Entscheidung leicht. Hinzu kommt, dass der Kapitalmarkt derzeit Fremdkapital für niedrige Zinsen bietet. So liegen die 10-Jahres-Konditionen heute bei rund 3 Prozent, die Zinsen sind also gesichert.
Gefährlich wird es, wenn Leute kaufen, die sich Eigentum nur wegen der aktuell rekordtiefen Zinsen leisten können. Steigt nun der Zinssatz um nur 1-2 Prozent oder sinkt die Rendite weiter, wird das vermeintlich sichere Immobilieninvestment zum Verlustgeschäft – Die Blase platzt. Ob das so eintritt, ist derzeit aber noch völlig offen. Im besseren Fall kommt es nur zu einer sanften Preis-Korrektur. Insgesamt wäre ich mit dem pauschalen Begriff „Blase“ vorsichtig, denn bei Immobilien sind immer Einzelfallbetrachtung nötig. Besser, man verlässt sich dabei auf den Rat eines Profis. Denn nur wer sein Objekt mit Gewinn verkaufen kann, hat Erträge erwirtschaftet und sein Vermögen gesichert.