Mittwoch, 30.05.12 | Wirtschafts Woche und Handelsblatt – Die Angst der Deutschen vor der Inflation

Die Angst der Deutschen vor der Inflation

Wirtschafts-Woche vom 21.05.2012 & Handelsblatt Online vom 29.05.2012

Oliver Moll äußert sich im Interview mit Stafan Hajek zu den Immobilienaspekten im Thema:

Die Angst der Deutschen vor der Inflation Aus Angst, ihr Geld verliere an Wert, geben es die Deutschen aus. Sie kaufen Immobilien, sanieren ihre Häuser oder gönnen sich ein wenig Luxus. Aber ist die Angst berechtigt? Und wie lässt sich das Vermögen schützen?

Zu dieser Frage äußert sich Oliver Moll im Interview mit Stefan Hajek wie folgt:

Im-mobil – un-beweglich

„Oliver Moll vom Hamburger Immobilien-Verwalter Moll & Moll Zinshaus, der auf Verkauf und Verwaltung großer Mietshäuser für private Kapitalanleger spezialisiert ist, führt sein Unternehmen in dritter Generation; Seine Preisdaten reichen mehr als 100 Jahre zurück. „Solche Kaufpreise haben wir in Hamburg noch nie gesehen“, sagt Moll. „Traditionell hatten wir hier durchschnittlich 12 bis 17 Netto- Jahreskaltmieten; heute sehen wir kaum noch ein Objekt für weniger als die 22-fache, manchmal 25-fache Mieteinnahme eines Jahres.“ Eine Mietrendite von mehr als 1,5 Prozent nach Steuern ließen diese Preise nicht mehr zu.“

Wer im Eigenheim wohnt, braucht sich nicht um den Marktwert zu scheren. Der aktuell wohl meistbeschrittene Weg, um sich gegen steigende Kosten und Preise zu wappnen, sind Sanierung, Ausbau und Verschönerung des eigenen Heims. Panzerglas-Duschwand Gegangen ist ihn Oliver Potthoff. Stolz führt der Rheinländer Besucher durch den neuen Garten und in das grundsanierte Haus. „Da auf der Terrasse habe ich die alten Waschbetonplatten gegen echten Granit ausgetauscht, der hält länger, als Sie und ich zusammen noch leben werden“, postuliert der Mittsechziger und zieht die ausgeleierte Cordhose wieder hoch. „Und drin ist die alte Wanne weg und eine bodengleiche Dusche reingekommen, hat ein paar Mark gekostet, aber was man hat, das hat man“, sagt der pensionierte Beamte. Die „paar Mark waren 16.000 Euro“, ergänzt seine Frau, inklusive drei Kernbohrungen, italienischem Feinsteinzeug, Panzerglas-Duschwand und selbstreinigendem Ablauf, aber sie sei froh, „dass wir das jetzt gemacht haben, die Handwerker werden ja nicht billiger, und so haben unsere Kinder später auch noch was davon.“

Sparsamere Heizung und Dämm-Maßnahmen

Immobilienexperte Moll mag da nicht widersprechen: „Bei der Frage, ob Sanieren ein geeigneter Inflationsschutz ist, muss man zwischen Selbstnutzern und Kapitalanlegern unterscheiden. Beim Selbstnutzer ist Instandhaltung immer eine gute Idee, denn sie hebt nicht nur den Wert einer Immobilie, sie sorgt gerade in Gegenden mit schwacher Nachfrage dafür, dass Altbauten vermarktbar bleiben.“

Quelle: Wirtschafts-Woche, 21.05.2012 und Handelsblatt Online, 29.05.2012 – Interview mit Stefan Hajek