Das neue Jahr: Zwei Zinshäuser sind verkauft.

Das neue Jahr rast mit dem Verkauf der Zinshäuser in vollem Galopp los.

Wir haben bereits zwei Zinshäuser verkauft und mal wieder die Erfahrung gemacht, dass Vermarktungszeiten von maximal acht Wochen derzeit keine Seltenheit sind.

Voraussetzung dafür ist aber, dass die Verkäufe gut vorbereitet werden und alle Unterlagen vorhanden sind. Auch ist es klug, sich über das richtige Vermarktungskonzept Gedanken zu machen. Die besagten Häuser haben wir als einseitige Interessensvertreter der Verkäufer im Gebotsverfahren verkauft.

Wir haben also ausschließlich die Verkäufer beraten.

Das war für den Markt zwar ungewohnt, aber es hat zu einer deutlichen Professionalisierung auf beiden Seiten geführt. Und die Courtage hat der Verkäufer gezahlt. Natürlich auf Basis unserer vorhergehenden, marktgerechten Einschätzung und sicher in der Höhe nicht zu seinem Nachteil.

Ein gutes Konzept im jetzigen Markt. Insoweit bin ich zufrieden und kann sagen, dass sich das neue Jahr gut anlässt.

Was meine Weihnachtswünsche angeht, sieht es hingegen schlecht aus.

Unser Bundesjustizminister scheint fachlichen Rat nicht zu schätzen. Er boxt derzeit eine Änderung nach der nächsten durch das Kabinett und ruiniert damit auf lange Zeit den Wohnungsmarkt. Schade nur, dass er lange nicht mehr im Amt sein wird, wenn sein Reformen Wirkung zeigen. Aber vielleicht sucht er dann ja eine neue Wohnung und stellt fest, dass es keine freifinanzierten Mietwohnungen mehr im Neubau gibt, nur noch Eigentumswohnungen zur Selbstnutzung errichtet werden und dass sich der Wohnungsbestand hoffnungslos verschlechtert hat, weil sich Modernisierungen nicht mehr lohnen. Aber ob er dann die Schuld bei sich sucht? Wahrscheinlich nicht. Es sind wohl wieder eher die privaten Vermieter Schuld, die es gewagt haben, angesichts einer immer weiter sinkenden Rendite und immer schwieriger werdenden gesetzlichen Anforderungen ihre Investitionen anderswo zu tätigen.

Nochmal: Was wir brauchen sind neue Wohnungen und ein gut erhaltener Bestand. Und der soll bitte auch von Privateigentümern und nicht nur von gesichtslosen Gesellschaften errichtet werden. Und es soll bitte nicht nur sozialer Wohnungsbau entstehen. Die Kraft des deutschen Wohnungsmarktes liegt in seiner Durchmischung. Das übersieht unser Herr Minister leider. Aber ich gebe zu: Für den Wahlzettel sind seine Maßnahmen sicher hilfreich.

Oliver Moll